Eindrücke unseres neusten Mitglieds Halil zum vergangenen Gemeinschaftstreffen

Berlin ist doch kein bürokratischer, kalter, großkotziger, langweiliger Moloch, sondern eine charmante, geschichtsträchtige, multikulturelle und schöne Stadt. So lernten wir Berlin mittendrin im Karneval der Kulturen 2019 kennen.

Neben Berlin hat mich auch die Geschichte von Bruder Alfred, der das Treffen mitorganisierte, tief beeindruckt. Ungefähr die Hälfte der Albaner in Nordalbanien seien katholisch. Ich kann deswegen sehr gut verstehen, dass die katholischen Albaner stolz darauf sind, nach 500 jähriger osmanischer Herrschaft ihre katholische Identität bewahrt zu haben. Da kommt Alfred daher und erzählt dann seinem Vater, dass er gottergeben ist, den Koran akzeptiert und argumentiert schlüssig, warum er es getan hat, so wie einst Abraham.

Eindruck vom Treffen: Arbi spricht zum Thema Gemeinschaft stärken
Spannender Vortrag von Bruder Arbi zum Thema Gemeinschaft

Auch die Bekanntschaft mit Kerem, der jung, beherrscht, reif, kompetent, klar und intellektuell wirkt, hat mich tief beeindruckt. Seinen Vortrag über die Achtsamkeit habe ich genossen. Er hat nicht nur die Theorie sehr gut bearbeitet, sondern auch mit der achtsamen Kommunikation am Beispiel der gewaltfreien Kommunikation und mit Dhikr (Meditation) einen praktischen Weg zu mehr Achtsamkeit gezeigt. Hut ab!

Ein Highlight des Tages war, wie ich schon geahnt hatte, der Auftritt des schwulen Imams Christian Awhan Hermann. Ein sehr sympathischer Mann mit rollendem R, was ihn noch sympathischer machte. Er beherrschte sein Thema. Wenn ich auf die Frage, wie ich mich nach seinem Vortrag gefühlt habe, eine einfache Antwort geben sollte, würde meine Antwort lauten: aufgeklärt! Ich hatte gar keine Fragen.

Einige verließen uns bereits am Samstag. Am Sonntag verbrachte der Rest einen gemütlichen, gemeinsamen Tag beim Tempelhofer Feld und besuchte die interreligiöse Kalligraphie-Ausstellung des Künstlers Shahid Alam, mit der die Initiatoren eine ästhetische Brücke zwischen den drei großen monotheistischen Religionen bauen wollen. Sehr eindrückliche Kunst!

Galerie: Ausstellung «Einander sehen»

Es war ein rundum gelungenes Treffen mit schönen, gemeinsamen Gebeten, welche zweimal von einer Frau und einmal von einem Mann geleitet wurden.

Ich möchte mich bei allen Anwesenden bedanken.


2 Kommentare

Regine · 10. Juni 2019 um 19:36

«Berlin ist doch kein bürokratischer, kalter, großkotziger, langweiliger Moloch, sondern eine charmante, geschichtsträchtige, multikulturelle und schöne Stadt.» Ich bin gespannt, ob ich dasselbe nach unserem nächsten Treffen von München sagen kann 🙂

Regine · 10. Juni 2019 um 19:41

Ansonsten kann ich mich aber dem Lob nur anschließen und freue mich aufs nächste Mal. Danke an alle, die dabei waren.

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