Der Verein Al-Rahman – mit Vernunft und Hingabe, der am 22. Oktober 2017 in Olten gegründet wurde, nimmt ab sofort nach einer längeren Vorbereitungsphase Mitglieder auf. Die neue Internetpräsenz alrahman.ch wird ausgebaut, der Vereinspräsident Kerem Adıgüzel nahm an zahlreichen öffentlichen Anlässen teil, soziale Beratungen fanden statt und die Raumsuche für eine geeignete Gebetsräumlichkeit, die bisher leider erfolglos war, dauert an.
Acht Gründungsmitglieder trafen sich zur Versammlung am 22. Oktober 2017 in Olten und verabschiedeten die Vereinsdokumente, wählten die Organe und entschieden, dass eine längere Aufbauphase geeigneter ist, um Privat- und Vereinsleben miteinander in einen Einklang bringen zu können. Dies entspringt aus dem Anliegen der Mitglieder, den Verein langfristig bestehen zu lassen und bereits erste Projekte aufzugleisen. Um den Bezug zur Schweiz deutlicher zu zeigen, bauen wir unsere Webpräsenz alrahman.ch aus. In Zukunft wird der Verein über diese Adresse kommunizieren.
Aktuell nimmt der Verein nur passive Mitglieder auf. Nur in Ausnahmefällen wird Neumitgliedern der Aktivstatus gewährt. Dieses Vorgehen wird verfolgt, um die Handlungsfähigkeit des noch jungen Vereins flexibel zu gestalten und um uns weitere Zeit zu geben für den Ausbau der nötigen Strukturen.
Seit Dezember finden wieder unsere monatlichen Workshops zu Themen über die Gottergebenheit neu in Olten statt. Themen der letzten Workshops waren «Sexualität und Identität», «Der Dschihad von Jesus», «Mündigkeit und der freie Wille» und «Archetypen, vor denen der Koran warnt». Unsere Workshops umfassen Meditationen, gemischt-geschlechtliche Gebete, ein Studium der Lesung («Koran») und Bittgebete («duʿāʾ»); wenn möglich begleitet durch verschiedenartige Darbietungen von Freiwilligen. Das Ziel ist es die innere gottergebene («muslimische») Vielfalt aufzuzeigen und einen Rahmen zu bieten, wo ein offener, respektvoller und konstruktiver Austausch stattfinden kann und keine Frage unterdrückt wird. Diese Workshops mit gemischt-geschlechtlichen Gebeten führen wir in der Schweiz nun seit vier Jahren durch und wir konnten in diesem Rahmen bereits Sufis, Schiiten und Sunniten an einen gemeinsamen Tisch bringen.
Vornehmlich nimmt der Vereinspräsident Kerem Adıgüzel aktiv an öffentlichen Anlässen teil. Einige davon seien an dieser Stelle erwähnt:
- Vortrag «Ist die Schweiz islamischer als Saudi-Arabien?» in Zürich am 1. Feb 2018
- Offener Brief an den Vereinspräsidenten und Dialog-Angebot an M. Hikmat vom Verein Zukunft CH und Kritik zum Vortrag von Hikmat in Zürich
- Teilnahme an interreligiösen Gebeten und Gesprächen in St. Gallen in der Haldenkirche, z.B. bei der Pflanzung eines Friedensbaums, und beim SUFO.
- Teilnahme unseres Gründungsmitglieds Ali-Mert Öner bei der Tour de Lorraine – Workshop Nr. 45 am 20. Jan 2018: Muslim*in sein in der Schweiz
- Offenes Gespräch mit Kerem Adıgüzel in der Berliner Ibn Rushd-Goethe-Moschee
- «Dschihad von Jesus» zusammen mit Dave Andrews im vollen Basler Münstersaal
- Gesprächsrunde in einer Kirche in Sitzberg zu «islamkritischen» Fragen
- Vereinstreffen und Workshops im Raum Stuttgart Ende März 2018
- Teilnahme am 25. Mai 2018 beim christlich-muslimischen Gebet in Zürich, welches durch die Offene Moschee Schweiz organisiert wird.
- Teilnahme als Referent beim Intercultural Muscle Club
Darüber hinaus läuft bereits unsere soziale Beratungsstelle auf informeller Ebene. Dabei helfen wir beispielsweise einem Jungen aus Deutschland weiter, der Angststörungen hat. Auch konnten wir Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen helfen, die in einer Glaubenskrise oder in Konflikt mit ihrer Gemeinschaft stehen, Depressionen erleiden oder anderweitige Leidensgründe haben und Antworten auch über den Glaubensweg suchen. Diese Beratungen und Hilfeleistungen fanden im privaten Gespräch, telefonisch, über E-Mail oder über unsere Social-Media-Kanäle statt. Eine formelle Anlaufstelle mit offizieller Telefonnummer und geregelten Gesprächszeiten ist zurzeit im Aufbau. Auch sind wir interessiert an Partnern, die eine professionelle Beratung mit Berücksichtigung religiös-kultureller Hintergründe anbieten.
Die Raumsuche für unseren Gebets- und Vereinsraum war bisher leider erfolglos. Die Räume waren entweder zu teuer, die nur mit einer grösseren Spende hätten finanziert werden können, oder aber die Räumlichkeiten waren ungeeignet oder werden grundsätzlich nicht religiösen Vereinen zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund haben wir nun um Unterstützung in Bern, Zürich und Olten angefragt. Auch suchen wir weiter nach geeigneten Räumen. Die Unterstützung von Muslimen, Gesellschaft und Politik ist in diesem Bereich von zentraler Bedeutung, da es gerade auch im Interesse der Mehrheit der Muslime ist, wenn solche Angebote wie die unsrigen einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
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